23. August 2022

Ein weiterer Schritt in Richtung „Green Hospital“ – Modell für das Versorgungs- und Rehazentrum am Klinikum Osnabrück vorgestellt

Auf dem Finkenhügel geht es weiter in Richtung „Green Hospital“ voran: Die Geschäftsführer des Klinikums Osnabrück stellten nun gemeinsam mit dem Architektenbüro Nickl und Partner, die im Vergabeverfahren als Sieger hervorgingen, das Entwurfsmodell für ein neues Rehabilitations- und Versorgungszentrum vor.

Mit dem Neubau eines kombinierten Gebäudekomplexes wird nunmehr ein weiterer wichtiger Schritt bei der Verwirklichung des „Masterplans 3.0“ umgesetzt, mit dem sich das Klinikum in den nächsten Jahren zum bedarfsgerechten Medizin-Campus und schrittweise zum klimaneutralen „Green Hospital“ entwickeln wird. Anfang August wurde das Gesamtprojekt bereits dem Ministerpräsidenten Weil und dem Innenminister Pistorius bei einem Besuch im Klinikum Osnabrück präsentiert.

Mit dem neuen Gebäudekomplex, der auf dem nördlichen Medizin-Campus entstehen wird, schafft das Klinikum eine zentrale Voraussetzung für seine Weiterentwicklung. Zum einen wird hier ein Versorgungszentrum entstehen: Hierin werden z.B. die Küche, zentrale Logistik-/Lagerbereiche und das Zentrallabor des Krankenhauses sein. Die derzeitigen Räumlichkeiten dieser Bereiche sollen zukünftig den medizinischen Funktionsbereichen, also den medizinischen Abteilungen, für Untersuchungen und Behandlungen zur Verfügung stehen.

Wie die Klinikums-Geschäftsführer Rudolf Küster und Frans Blok erläuterten, wird es dadurch möglich, zusätzliche Untersuchungs- und Behandlungsräume u.a. für die Radiologie, Kardiologie, Urologie und Gastroenterologie in der Nähe des zentralen OP-Trakts im Hauptgebäude einzurichten.

Zum anderen wird der Gebäudekomplex – neben dem Versorgungszentrum – eine Rehabilitationseinrichtung für ambulante, stationäre und auch poststationäre Therapien mit rund 200 Betten vorsehen, um die ganzheitliche Versorgung an einem Standort zu gewährleisten. Weiterhin ist ein Geschoss als Ausweich-Pflegebereich mit 120 Betten geplant, welches u.a. ein Querschnittszentrum und eine Intermediate-Care-Abteilung umfasst.

Geplant hat den Neubau das Münchener Architekturbüro Nickl und Partner. Nach Angaben von Rudolf Küster waren in dem Vergabeverfahren fünf Entwürfe in die engere Wahl gekommen. Das auf Krankenhausbauten spezialisierte Architekturbüro Nickl und Partner habe den Zuschlag wegen der „hervorragenden Umsetzung“ der Entwurfsvorgaben insbesondere hinsichtlich des Energiekonzepts der Gebäude erhalten.

Die Architekten, nach deren Entwürfen u.a. Krankenhäuser in Hamburg und zahlreiche weitere Kliniken und Institutsgebäude in ganz Deutschland, Frankreich und sogar China errichtet wurden, sehen auf dem Finkenhügel einen modernen Funktionsbau vor, der u.a. mit kalter Fernwärme, Gründächern, Photovoltaikanlagen und baulichem Sonnenschutz besonders energieeffizient ausgelegt ist.

Der Bau besteht aus zwei getrennten Gebäudeteilen, die ober- und unterirdisch miteinander verbunden sind. Neben einem drei- bis sechsgeschossigen Gebäude für die neuen Reha- und Pflegebereiche wird als getrennter „Baustein“ das Versorgungszentrum mit der Küche, den Logistik-/Lagerbereichen und dem Zentrallabor errichtet. Für das Versorgungszentrum wird ein rechteckiges Gebäude mit einem großen Lichthof im Mittelteil entstehen, der Helligkeit auch ins Untergeschoss fallen lässt. Der größere Bau für die medizinischen Abteilungen wiederholt diese Form: Er setzt sich aus mehreren solcher rechteckigen Ebenen zusammen, die gestaffelt bzw. versetzt übereinander gebaut werden.

Wie Architekt Christoph Gatermann erläuterte, sind die Gebäudeebenen ebenfalls mit Innenhöfen versehen, durch die bis ins Untergeschoss für ausreichend Tageslicht gesorgt ist. Viel Holz und Glas sollen dafür sorgen, dass sich die Gebäude gut in die grüne Umgebung einpassen. Auch in den Patientenzimmern soll viel Holz für ein behagliches Raumklima sorgen. Ziel sei es gewesen, modernste Therapiemöglichkeiten in einem attraktiven Patienten- und Arbeitsumfeld anzubieten.

Das Gebäude wird auf der zurzeit noch als Parkplatz genutzten Fläche zwischen dem Zentrum für Neuromedizin und Geriatrie (ZNG) und der Kleingartenanlage errichtet. Nach Angaben von Küster wird es nicht höher als der vor einigen Jahren neu errichtete Anbau. Ans ZNG und die bestehenden Gebäude des Klinikums wird der Neubau mit einer Brücke und unterirdisch angebunden. Wie Rudolf Küster und Frans Blok erläuterten, soll der Baubeginn voraussichtlich Ende 2023 erfolgen. Bis zur Fertigstellung ist eine Bauzeit von 30 bis 36 Monaten vorgesehen.

Foto Modell 1: Klinikums-Geschäftsführer Frans Blok (l.) und Rudolf Küster (r.) stellten zusammen mit Architekt Christoph Gatermann die Pläne und das Modell des neuen Versorgungszentrums und der Rehaklinik auf dem Finkenhügel vor.

Foto Volumetrie: Gebäudekomplex mit Versorgungszentrum und Rehabilitationseinrichtung

Foto Außenperspektive: Ein Blick auf die Rehabilitationseinrichtung